Konzept

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Die Juniorwahl ist ein handlungsorientiertes Konzept zur politischen Bildung an weiterführenden Schulen und möchte das Erleben und Erlernen von Demokratie ermöglichen. Im Rahmen von Landtags-, Bundestags- und Europawahlen werden Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler von uns dabei unterstützt, eine realitätsgetreue Wahlsimulation an ihrer Schule zu organisieren und durchzuführen. Wir stellen didaktisches Unterrichtsmaterial zur Vorbereitung der Wahl sowie alle Wahlunterlagen und –materialien zur Verfügung, die für die Juniorwahl nötig sind.

Die Juniorwahl ist in ein didaktisches Konzept gefasst, das auf zwei Säulen basiert: Die erste Säule umfasst die intensive unterrichtliche Vorbereitung, die die Lehrkräfte selbst in ihren Klassen durchführen. Wir stellen ihnen dafür Unterrichtsbücher und Arbeitsblätter bereit, die speziell von pädagogischen Fachkräften erarbeitet wurden. Inhaltlich behandeln sie Themen wie die Demokratie als Staatsform, den Ablauf und die Funktion von Wahlen oder das deutsche Parteiensystem.

Die zweite Säule und Höhepunkt unseres Projektes stellt der Wahlakt dar. Organisiert wird er mit Unterstützung der Lehrkräfte von den Schülerinnen und Schülern selbst, denn sie bilden einen Wahlvorstand, führen ein Wählerverzeichnis und erhalten Wahlbenachrichtigungen und Wahlkabinen und -urnen. Ihre Stimme können sie dann bei einer klassischen, realitätsgetreuen abgeben. Zur Wahl stehen diejenigen Politiker/-innen, die im Wahlkreis der Schule auch öffentlich kandidieren.

Anstehende Wahlen in Deutschland werden von vielen engagierten Lehrer/-innen zum Anlass genommen, die politische Bildung der Jugendlichen auch außerhalb der Rahmenlehrpläne zu fördern. Das Besondere an der Juniorwahl ist aber der bundes- bzw. landesweite und schulübergreifende Charakter, ebenso wie das umfangreiche spezielle didaktische Angebot und die professionellen Materialien für den Wahlakt. Unsere Erfahrungen haben gezeigt, dass auf diese Weise eine ernsthafte Atmosphäre entsteht, die die Jugendlichen ermuntert, ihre Meinung einer breiten Öffentlichkeit kundzutun, die ihren Interessen auch Gehör schenkt.

Ziele und Leitsätze

Ziel der Juniorwahl ist es...

  • Das Interesse der Jugendlichen an Politik zu födern
  • Begeisterung für politische Teilhabe und gesellschaftliches Engagement zu wecken
  • Meinungsbildungsprozesse zu fördern und das Urteilsvermögen zu stärken
  • Wertschätzung des demokratischen Systems zu vermitteln

Wir möchten mit der Juniorwahl das Interesse der Jugendlichen für Politik wecken und Freude an politischer Beteiligung vermitteln. Die Grundvoraussetzung dafür ist ein generelles Verständnis unseres politischen Systems, was wir durch das didaktische Begleitmaterial für den vorbereitenden Unterricht unterstützen. Außerdem soll damit die Wichtigkeit fundierter Meinungsbildungsprozesse vermittelt werden, an deren Ende ein begründetes politisches Urteil der Jugendlichen steht.

Politische Bildung ist heute wichtiger denn je. Demokratiefeindliche Tendenzen, politische Gleichgültigkeit, das Misstrauen gegenüber politischen Akteuren und die fehlende Bereitschaft, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen, stellen Herausforderungen für parlamentarische Demokratien dar.

In einer Zeit, in der die über 70-jährigen die größte Gruppe der Wahlberechtigten zu Bundestagswahlen stellen und die Parteien Schwierigkeiten bei der Mobilisierung von Nachwuchs haben, ist es besonders wichtig, Jugendliche für politische Themen zu begeistern, ihnen Gehör zu verschaffen und sie in ihren Belangen ernstzunehmen.

Die Juniorwahl möchte daher einen wichtigen Beitrag für die Einbindung junger Menschen in politische Prozesse leisten und damit langfristig eine Stärkung der Demokratie bewirken.

Beteiligung

Je früher Jugendliche an Wahlen und Politik herangeführt werden, desto wahrscheinlicher ist es auch, dass sie im späteren Leben regelmäßig wählen gehen und sich politisch beteiligen. Das Projekt „Juniorwahl“ möchte Schülerinnen und Schülern bewusst machen, welch grundlegende Bedeutung dem Bürgerrecht der allgemeinen, direkten, freien, gleichen und geheimen Wahl in der Demokratie zukommt: Die Teilnahme an Wahlen ist ein erster Schritt – aber notwendiger – Schritt zu einer umfassenderen politischen Beteiligung.

Meinung bilden

In der unterrichtlichen Vorbereitung setzen sich die Schülerinnen und Schüler intensiv mit dem Thema Wahlen und unserem politischen System auseinander. Der fundierte Meinungsbildungsprozess, das Üben, Entscheidungen zu treffen und sich eine eigene Meinung zu bilden, stehen dabei im Vordergrund. Jugendliche sollen lernen, sich anhand aktueller
gesellschaftlicher und politischer Fragen Informationen zu beschaffen und ihr Urteilsvermögen gestärkt werden. Die Jugendlichen sollen mit ihren Meinungen und Interessen ernstgenommen werden. So hat der Wahlgang bei der Juniorwahl einerseits einen Übungseffekt und stärkt andererseits das Artikulieren von Meinungen.

Verantwortung übernehmen

Durch die Organisation des Wahlaktes, die in der Hand der Schülerinnen und Schüler selbst liegt, können diese direkt erfahren, was es heißt Verantwortung für andere zu übernehmen. Gleichzeitig ist eine derartige Heranführung an Wahlen und somit an das Herzstück unserer Demokratie, eine einzigartige Möglichkeit, die Jugendlichen für eine langfristige politische Teilhabe zu begeistern. Die Juniorwahl verstehen wir demnach nur als ersten notwendigen Schritt für ein späteres demokratisches Engagement.

Aus organisatorischer Sicht ist ein weiteres, unmittelbares Ziel die möglichst realitätsnahe Durchführung der Wahl. Als Wahlhelferinnen und Wahlhelfer organisieren die Schülerinnen und Schüler selbst den Wahlvorgang – legen Wähler-verzeichnisse an, verteilen Wahlbenachrichtigungen, bilden einen Wahlvorstand und führen eine Wahlniederschrift. Damit möchten wir nicht nur Ernsthaftigkeit bei den Jungwähler/-innen für die Thematik wecken, sondern sie auch zur Verantwortungsübernahme und aktivem Engagement ermutigen.

Entstehungsgeschichte der Juniorwahl

Im September 1999 berichtete der Politikprofessor Jürgen Falter in der Talksendung Sabine Christiansen von der US-amerikanischen Initiative KidsVoting, die es Kindern und Jugendlichen ermöglicht, parallel zu den Präsidentschaftswahlen ihre Stimme abzugeben.

In Anlehnung an dieses Konzept wurde das Jahr 1999 zur Geburtsstunde der Juniorwahl, die damals erstmalig an drei Berliner Schulen durchgeführt wurde.

In den folgenden Jahren wuchs das Interesse der Schulen sowie der Politik an der Juniorwahl stetig und das Projekt wurde ständig erweitert und ergänzt.

Seit der Europawahl von 2004 sind Deutsche Auslandsschulen auf allen Kontinenten in die Juniorwahl eingebunden. So entstand zur Juniorwahl ein „17. Bundesland“, in dem die Schulen weltweit vernetzt sind und erfolgreich am Projekt teilnehmen können.

Im Jahr 2017 blickt die Juniorwahl zurück auf eine 18-jährige Erfolgsgeschichte, in der sie sich zum größten Schulprojekt in der politischen Bildung in Deutschland entwickelt hat. Zur Bundestagswahl 2017 nahmen 3.490 Schulen mit knapp einer Million Schülerinnen und Schülern an der Juniorwahl teil.

Ziel ist es, dass bis zum Jahr 2030 alle weiterführenden Schulen in Deutschland an der Juniorwahl teilnehmen!

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